Messe in D-Dur von Antonín Dvořák

Antonín Dvořák (8.9.1841 – 1.5.1904)
Antonín Dvořák (8.9.1841 – 1.5.1904)

     Der Kirchenchor St. Johann Baptist möchte am ersten Weihnachtsfeiertag, 25.12.2016, beim abendlichen Fest-gottesdienst um 19 Uhr in besonderer Weise an Antonín Dvořák  erinnern und in dessen 175sten Geburtsjahr die D-Dur Messe op. 86 in der Orchesterfassung aufführen.
     In der Erstfassung für Soli, Chor und Orgel haben wir sie bereits 1999 zum 40sten Priesterjubiläum und Verabschiedung von Pfarrer Schlor als auch 2004, im 100sten Todesjahr des Komponisten gesungen.
     Die Entstehung und Bestimmung dieser Messe verdanken wir dem Architekten Josef Hlávka, der den von ihm hoch geachteten Dvořák um eine Messkomposition zur Einweihung der Kapelle auf seinem Gut in Lužany (Südwestböhmen) bat. Dvořák kam dieser Bitte mit Freuden nach und komponierte dieses Werk zwischen dem 26. März und dem 17. Juni des Jahres 1887. An diesem Junitag schrieb er seinem Auftraggeber:

     „Sehr geehrter Herr Rat und lieber Freund! Ich habe die Ehre Ihnen mitzuteilen, dass ich die Arbeit (die Messe D-Dur) glücklich beendet habe und dass ich große Freude daran habe. Ich denke, es ist ein Werk, das seinen Zweck erfüllen wird. Es könnte heißen: Glaube, Hoffnung und Liebe zu Gott dem Allmächtigen und Dank für die große Gabe, die mir gestattete, dieses Werk zum Preis des Allerhöchsten und zur Ehre unserer Kunst glücklich zu beenden. Wundern Sie sich nicht, dass ich so gläubig bin – ein Künstler, der es nicht ist, bringt nichts solches zustande. Haben wir denn nicht Beispiele an Beethoven, Bach, Raffael und vielen anderen?
Schließlich danke ich Ihnen, dass Sie mir die Anregung gaben, ein Werk in dieser Form zu schreiben, denn sonst hätte ich kaum je daran gedacht; bisher schrieb ich Werke dieser Art nur in großem Ausmaße und mit großen Mitteln. Diesmal aber schrieb ich nur mit bescheidenen Hilfsmitteln, und doch wage ich zu behaupten, dass mir die Arbeit gelungen ist.“
     Am 11. September 1887 fand dann die Einweihungsfeier statt und das schöne neue Werk gab der festlichen Stunde einen vortrefflichen Rahmen. Erst fünf Jahre später – 1892 – nahm Dvořák auf Drängen des Verlegers die Orchesterinstrumentierung vor. In dieser Version erklang das Werk zum ersten Mal am 11. März 1893 im Londoner Crystal Palace und hat bis heute nichts von ihrer frischen Invention und ihrer typischen Dvořákschen Monumentalität verloren und reiht sich somit unter die Messkompositionen der höchsten Qualitäten ein.     

     Die Solisten sind Elisabeth Jehle (Sopran), Barbara Sauter (Alt), Bernhard Blaschke (Tenor) und Horst Blaschke (Bass). Das Orchester setzt sich wie immer hauptsächlich aus derzeitigen und ehemaligen Schülern und Lehrern der Sing- und Musikschule der Stadt Memmingen zusammen. An der Orgel spielt Maximilian Pöllner.

 

Der Kirchenchor St. Johann Baptist

Georg Daufratshofer