Beim Festgottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag um 19 Uhr in St. Johann Bapt. wird dieses Jahr die „Česká mše vánoční“ („Tschechische Weihnachtsmesse“), auch bekannt unter „Hej, mistře“ („Meister, auf“) für Soli, Chor, Orchester und Orgel von Jakub Jan Ryba zu dessen 250sten Geburtsjahr und 200sten Todesjahr erklingen.

    In dieser Weihnachtsmesse treten vier Hirten mit typischen Namen von tschechischen Dorfbewohnern auf: Ferda, Janek, Jozka, Tomek. Ihr Meister beaufsichtigt die Schäferei. Diese stilisierte Darstellung Bethlehems weist auch auf das tschechische Dorf hin, wie man es aus naiven Glasmalereien oder aus den Zeichnungen Josef Ladas kennt.

   Man könnte die Komposition ihrer Schlichtheit und ihres Reizes wegen als eine Art Krippenspiel betrachten, das in Form einer Messe dargeboten wird. Denn obgleich die einzelnen Teile als Kyrie, Gloria, Graduale usw. bezeichnet sind, reihen sie sich wie einzelne Pastorellen aneinander, in denen die Verkündigung der Geburt Christi und die Ankunft der Hirten an der Krippe erzählt werden. Vermutlich deswegen trägt sie auch den Untertitel „Böhmische Hirtenmesse“.

   Wir haben diese Messe 1998 schon einmal mit vielen positiven Rückmeldungen aufgeführt und möchten mit der Wiederholung einen besonderen Beitrag in diesem Jubiläumsjahr leisten, ist Rybas „Missa pastoralis bohemica“ doch in dessen Heimat so verbreitet, dass die Melodien von den Menschen auf der Straße mitgesungen werden.

   Die Solisten sind Barbara Sauter (Sopran), Stephanie Schäfer (Alt), Bernhard Blaschke (Tenor) und Horst Blaschke (Bass). Das Orchester setzt sich wie immer hauptsächlich aus derzeitigen und ehemaligen Schülern und Lehrern der Sing- und Musikschule der Stadt Memmingen zusammen. An der Orgel spielt Reinhard Schmölzing.

Der Kirchenchor St. Johann Baptist
Georg Daufratshofer